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Das war 2007

Und da war es schon wieder vorbei, das Jahr 2007. Seltsam, wenn man auf die 30 zu geht scheint die Zeit schneller zu vergehen ...

Inzwischen sind offensichtlich schon 29 Lebensjahre ins Land gegangen und sicherlich gab es viele besondere Jahre, aber das Jahr 2007 hat sich wirklich alle Mühe gegeben, sich unsterblich zu machen, zumindest wenn es um die gefühlte Intensität meines Lebens geht.

Es begann schon mit einer Menge Aufregung im Januar. Nachdem die Siemens AG “meinen” Bereich in eine eigenständige Gesellschaft ausgegründet hatte, stand ich vor einem kleinen Problem. Die überregionale Consulting-Einheit, für die ich bisher tätig war, wurde aufgelöst und in eine Regionen-Struktur überführt. Hmpf. Für zentralen Controller wie meiner Person gab es de facto keine berufliche Zukunft. Da ich keine Lust hatte, einen Job zugeteilt zu bekommen, klopfte ich bei dem “Regionencontoller” Alex auf den Busch, wie die Chancen in der Region stehen und auf seine Empfehlung hin hatte ich recht flott einen Termin bei dem kaufmännischen Leiter der Region. Zu meinem großen Glück wurden wir uns einig und ich sah ein Licht am Horizont. Kaum schein also an dieser Front Ruhe tat sich noch etwas auf. Andi, ein alter Kollege von mir, bot mir einen Job in München im zentralen Controlling an und ich sah mich mit einem Luxusproblem konfrontiert. Eben noch hatte ich Angst, dass ich beruflich verkümmere, jetzt hatte ich zwei tolle Möglichkeiten. Was tun? Eigentlich war die Gelegenheit günstig, einen neuen Anfang zu machen. Jung, Single, schon einige Freunde in München, es wäre recht leicht gewesen, mit Sack und Pack und Roxy ein neues Leben anzufangen. Auf der anderen Seite war hier in Frankfurt sehr viel, an dem ich hing und ich konnte mich nicht wirklich mit dem Gedanken anfreunden, das alles aufzugeben. Es hat mich unzählige schlaflose Nächte, viele Zettel mit Pros und Contras und Diskussionen mit Familie und Freunden gekostet. Zum Schluss hat dann mein Bauch entschieden. Während die meisten erwarteten, dass ich nach München gehe, weil dort das grössere Abenteuer wartete, entschied ich mich dafür, in Frankfurt zu bleiben. Tja, meine lieben Freunde, selbst schuld, Ihr habt es mir zu schwer gemacht ;-)

Der Februar war ruhiger, ich hatte ein Seminar in der Nähe von München und habe die Möglichkeit genutzt, Tina in Landsberg  zu besuchen. Es waren schöne Tage und endlich der erste Schnee :-) Da kam Lust auf Skifahren auf. Nachdem meine langjährige Skiurlaubsbegleiterin Claudi zu diesem Zeitpunkt in den USA sich die Nase abfror, fuhr ich im März mit Antje erst zu Jen - einer Freundin aus dem Stall, die jetzt der Liebe wegen in Österreich wohnt - nach Obsteig und von dort nach Fiss. Es war ein toller Skiurlaub. Wir hatten schönes Wetter, der Apres-Ski war gut :-) und das Skigebiet ist sehr schön. Viel schöner war aber eigentlich, dass es Antjes und mein erster gemeinsamer Urlaub war und das war so großartig, dass wir seitdem eigentlich nicht nur im “normalen” Alltag unzertrennlich sind, sondern auch ständig miteinander in Urlaub fahren :-)

Im April trat ich endlich offiziell meinen neuen Job als Controllerin in der Region Mitte an und hatte viel von Alex zu lernen, der mit Engelsgeduld, Fachwissen und viel menschlicher Hilfestellung zu meinem “Paten” wurde. Schliesslich muss ich ja seinen Job beerben. Damit hatte ich viel zu tun - ich wusste dann auch, was ich noch nicht alles weiß - und für das Privatleben blieb weniger Zeit. Wer mich besser kennt weiß aber, dass dies ein Grund und kein Hindernis ist und somit war ich in der Zeit sehr aktiv. Dank Martin - mit dem ich dieses Frühjahr sehr viel unternommen habe - kam ich wieder zum Tanzen, erst nur Salsa und dank seiner Inspiration dann auch wieder zu Standart und Latein mit meinem neuen Tanzpartner Sven. Ich hatte nicht gewusst, wie mir das gefehlt hatte, bis ich wieder damit angefangen habe. Mit Roxy habe ich ganz fleissig für die ersten Turniere trainiert und zwischendurch viel Spaß mit Semira, Martin und Samuel im Holiday Park gehabt.

Anfang Mai dachte ich, es könnte schon fast langweilig werden, da schneite mir die Kündigung meiner Wohnung wegen Eigenbedarf ins Haus. Bestens. Wir fassen zusammen: Neuer Job, Tuniertraining mit dem Pferd, wieder Tanzen, grosser Freundeskreis und dann auch noch Wohnungssuche. Da kam sogar ich mal ins rotieren ;-) Wider besseren Wissens habe ich aber nichts davon aufgegeben und fand auch bald meine Traumwohnung, in Bad Homburg Ober-Erlenbach. Genau, das ist der Ort, wo auch Roxy wohnt. Aufs Land des Pferdes wegen. Der Umzugstermin war damit der 01.07.2007.

Klingt das nicht schon wieder fast langweilig, alles so geordnet??? Abwarten meine Lieben ;-) Anfang Juni wurde ich von Antje aufs Brunnenfest geschleift und es kam wie es kommen musste. Man fällt über einen Menschen und ich war verliebt. Der Juni zeichnet sich durch extrem wenig Schlaf aus. Urlaubsvertretung für Alex im Job - und damit der erste Härtetest zum Thema Jobübernahme - neuer Mann, Turniere, Umzugskisten packen und was macht Marina: Fliegt erstmal mit 9 anderen Kolleginnen auf einen Kurztripp nach Rom. Vier Tage in der ewigen Stadt mit sehr viel Spaß mit den Mädels, die aber auch anstrengend waren, weil es sehr warm war - und damit das Wetter phantastisch - und wir so viel wie möglich sehen wollten. Und ich vertrage Rom einfach nicht, jedesmal wenn ich dort bin habe ich ein Problem mit dem Alkohol und wenn Nina nicht wäre, dann hätte ich wahrscheinlich ein frühes Grab unter einem römischen Auto gefunden, vor das ich sturzbetrunken fast gefallen wäre.

In der Zwischenzeit renovierten sich meine Eltern in der neuen Wohnung die Finger wund und ich packte fleissig unter Hochdruck Kisten. Ganz ehrlich, am 30.06 war ich dann kurz vor dem ersten Nervenzusammenbruch meines Lebens ;-) Der Umzug verlief aber dank vieler lieber Menschen (meine Eltern, Antje, Guido, Chris, Katja, Anna, Ivona, Daniel und Thomas) reibungslos und die neue Wohnung war nach der ersten Juli-Woche soweit schon recht kuschelig. Vor allem mein 5m-Balkon mit Hängematte war der Traum meiner schlaflosen Nächte.

Nach soviel Action musste ich mich erholen. Im Frühjahr hatten Antje und ich uns entschlossen, einen alten Traum zu verwirklichen. Mit unseren eigenen Pferden in den Urlaub. In der Lüneburger Heide, genauer gesagt in Gartow, fanden wir ein großartiges Fleckchen Erde für uns und unsere 4-beinigen Goldstücke. Nach 7 langen Stunden Hängerfahrt, für die ich sowohl Antje als auch unseren Pferden immer noch Respekt zolle, kamen wir dort gut an und hatten 10 herrliche Tage. Wir waren unendlich faul. Unsere Tage bestanden aus Schlafen, Faulenzen, am See liegen, spazieren gehen, kleine Ausflüge machen und abendlichen Grill - und Caipi-Sessions vor allem aus ganz langen Ausritten mit Roxy und Lady. Die beiden Damen erwiesen sich als mehr als nervenstark und ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an vielen wunderschönen Augenblicke denke, wenn wir nebeneinander über Stoppelfelder und in den Sonnenuntergang galoppiert sind, unsere ersten Geländesprünge absolvierten, den Gartower Forst nach den schönsten Galoppstrecken absuchten und ich muss immer noch Tränen lachen, wenn ich daran denke, wie Ladys Gamaschen auf einmal vor uns im See schwammen und Antje in Unterwäsche (ich sah sie nie schneller in den See laufen) sie wieder herausgefischt hat und unsere Turnübungen auf dem Trimm-Dich-Pfad für Pferd und Reiter, von denen Lady maximal unbegeistert war. Was dieser Urlaub für unser Verhältnis zwischen uns und unseren Pferden gebracht hat, ist unbezahlbar.

Der August war schon fast wieder ruhig, Jen kam für ein Wochenende auf einen Gegenbesuch und es waren einige Strassenfest, die natürlich nicht ausgelassen werden durften. Meine Beziehung fand allerdins am Ende des Monats ein jähes Ende, manchmal passen Menschen doch nicht so gut zusammen, wie man denkt.

Der September war dann der Höhepunkt der Schnelllebigkeit. Am ersten Wochenende war Ober-Erlenbacher-Kerb, die sehr feucht-fröhlich war und zwar im Nachhinein für ein wenig Verwirrung zwischen einigen Menschen sorgte, aber in Summe nächstes Jahr garantiert wieder von uns auf den Tischen tanzend heimgesucht wird, das Wochenende darauf fand meine Wohnungseinweihungsparty mit knapp 20 Mann und Frau statt und weil das Leben sonst langweilig wird, fuhren wir am dritten September-Wochenende nach München zu Moni. Ja, auf die Wiesn. Was war das für eine Gaudi!! Wir machten erst beim Trachtenumzug einen auf Paris Hilton und haben Dosenprosecco gekippt und fanden nach einem Mittagessen schnell Einlass in ein Zelt. Dort haben wir standesgemäß auf dem Tischen getanzt (hatten wir ja auf der heimatlichen Kerb schon ordentlich geübt) und nette Leute - mehr oder weniger ausführlich ;-)) - kennengelernt. Am Sonntag besuchten wir Monis süsses Pferd und abends ging es wieder Richtung Heimat.

Und Ihr werdet es nicht glauben: Dann war ich echt mal richtig k.o. Ich musste ein wenig Tempo aus meinem Leben nehmen, zumal der Job durch Jahresabschluss und Planungsphase richtig anstrengend im Oktober und November wurde. Mitte Oktober kam nach langen 18 Monaten auch Claudi endlich wieder nach Hause und das musste natürlich gebührend gefeiert werden. Ich hoffe, so schnell wird unsere Freundschaft jetzt nicht wieder durch tausende Kilometer getrennt ;-)

Im November war sehr viel Arbeit angesagt und der “normale” Wahnsinn mit Reiten, Tanzen, Zeit mit Freunden ... Er verging schneller als ich “Jahresende” sagen konnte und schon war es Dezember. Am ersten Dezember hat mir Roxy einen ordentlichen Schreck eingejagt, sie hatte eine Kolik. Gott sei Dank verlief alles gimpflich und seitdem betreibe ich sehr viel Ursachenforschung, warum sie einen so empfindlichen Magen hat. Am selben Abend habe ich - wie könnte es auch anders passen - eine Sushi-Party gegeben, die aber trotz allem sehr sehr lustig wurde und dank Martins und Muzis Hilfe auch sehr lecker.

Und dann ging es zum letzten Abenteuer des Jahres. Ich durfte meine Firma auf einem Eventtripp in Schottland vertreten und habe vier tolle Tage in Edinburgh und St. Andrews verbracht. Es war märchenhaft schön und ich weiss ganz bestimmt, dass ich dort noch einmal für einen längeren Urlaub hin möchte.

Der Rest des Jahres 2007 endete mit Weihnachtsmarktbesuchen, Festhallenreitturnier, besinnlichen Abenden mit Freunden und Familie und einer Silvesterparty in einer umgebauten Kirche in der Innenstadt mit Claudi und Yvonne.

Als die Glocken Mitternacht schlugen, durchzuckte mich kurz der Gedanke: “Geschafft” ;-) Ein weiteres Jahr ist Geschichte und es war ein großartiges Jahr.

An dieser Stelle möchte ich einmal ein Wort über die Menschen verlieren, die auch dieses Jahr wieder meinen Weg begleitet haben: Es gab so unzählig schöne Tage mit Euch und mir ist vollkommen bewusst, was ich an meiner Familie und meinen Freunden habe. An Euch zu denken, ist ein viel liebevolleres und wärmeres Gefühl als ich es je in Worte fassen könnte. Ich weiß, dass Ihr immer für mich da seid und an meiner Seite kämpft, wenn ich es brauche.

Für all die tatkräftige Hilfe, für das Eröffnen von ungeahnten - sei es beruflichen oder privaten - Chancen, für die vielen Stunden die wir zusammen gelacht und gefeiert haben, für traumhafte Urlaube, für tröstende Worte, für einen Tritt in den Hintern zur richtigen Zeit, für Freundschaft ohne Grenzen und auch über Kontinente hinweg, für ein gemeinsames Schweigen, Abende mit Pizza und Sushi und DVDs und Rotwein auf dem Sofa, für ein wachsames Auge über mein geliebtes Pferd: Danke. Das Wort ist viel zu wenig für das, was Ihr seid: Mein Jahr 2007. Mein Leben.

 

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